Markt

Die Sportwette ist in Deutschland in der Mitte der Gesellschaft angekommen und zur beliebten Freizeitbeschäftigung für Erwachsene avanciert. Das belegen die jährlich steigenden Umsätze des deutschen Sportwettenmarktes (lediglich im Jahr 2020 war der Markt aufgrund der Coronakrise rückläufig):

Diese Entwicklung macht sich auch in den Haushalten der Bundesländer bemerkbar. Seit der Neuregelung der Sportwettsteuer im Jahr 2012 durch das Rennwett- und Lotteriegesetz vereinnahmen die Bundesländer erhebliche Mittel aus der Sportwette. Derzeit erhalten sie 5,3 % jedes Wetteinsatzes in Deutschland.

Trotzdem sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass es in Deutschland nach wie vor einen erheblichen Anteil an nicht erlaubten Sportwettenangeboten gibt. Der DSWV hat im Jahr 2022 eine Markterhebung durchgeführt und über 500 Webseiten untersucht, auf denen Online-Glücksspiele angeboten werden. Auf über 400 Seiten konnte man sich aus Deutschland heraus für ein Spielkonto registrieren. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL), zu deren Aufgaben der Vollzug gegen das illegale Glücksspiel im Internet zählt, hat also noch viel Arbeit vor sich.

Vollzugsbemühungen alleine reichen jedoch nicht aus, um langfristig einen gut funktionierenden regulierten Sporwettenmarkt in Deutschland zu etablieren. Genauso wichtig ist es, die legalen Sportwettenanbieter im Wettbewerb mit illegalen Angeboten zu stärken. Konkret heißt das, dass den erlaubten Anbietern angemessene Werbung für ihre Produkte ermöglicht werden muss. Zudem sollten sich Produktbeschränkungen – zum Beispiel im Bereich des Wettprogramms – daran orientieren, was von Kunden nachgefragt wird. Denn lebensfremde Restriktionen führen insbesondere im Internet zu einer schnellen Abwanderung der Spieler zu nicht regulierten Angeboten.

Es ist im Interesse aller Seiten, den regulierten Sportwettenmarkt zu stärken, denn nur in diesem Umfeld können Spieler-, Jugend und Verbraucherschutz sowie die Integrität des sportlichen Wettbewerbs gewahrt werden.